Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Flaschen zu verschließen. Auch wenn sie alle dazu dienen, die Flaschen dicht zu halten, so unterscheiden sie sich im Detail nicht nur in ihrer Funktion und Ästhetik, sondern auch in ihrer Auswirkung auf die Entwicklung des Weines.
Naturkork ist der klassische Weinflaschenverschluss schlechthin. Das Ritual des Öffnens mit einem schönen Korkenzieher und der “Plop”, der beim Entkorken entsteht, sind für viele Weinfreunde der erste Schritt zum Weingenuss.
Naturweinkorken werden aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, einem immergrünen Laubbaum, der im westlichen Mittelmeerraum beheimatet ist. Qualitativ gute Korken werden am Stück aus der Rinde der Korkeiche ausgestanzt, aus den Stanzabfällen werden preiswerte Presskorken hergestellt.
Grundsätzlich war die Verwendung von Kork als Verschluss bereits im Altertum verbreitet. Weinflaschen wurden jedoch bis weit ins 17. Jahrhundert meist mit Holzstopfen verschlossen; erst im 18. Jahrhundert gewann der Kork zunehmend an Beliebtheit als Weinverschluss.
Hochwertige Naturkorken ermöglichen durch wohldosierten Luftaustausch insbesondere hochwertigen Rotweinen die positive Weiterentwicklung auf der Flasche. Dazu soll der Wein “auf dem Kork liegen”, damit dieser nicht austrocknet und seine Elastizität einbüßt.
Der größte Nachteil des Naturkorks ist, dass auch bei Verwendung sehr hochwertiger und teurer Korken ein gelegentlicher “Korkschmecker” nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.
Für unsere Spitzenqualitäten wie edelsüße Weißweine, die Rosenmuskateller Rosé Beerenauslese oder hochkarätige trockene Rotweine verwenden wir allerbeste Naturkorken und stellen so die lange Lagerfähigkeit und positive Entwicklung dieser Weine sicher.
Synthetische Korken sind eine gute Alternative zum Naturkork für Weine, die nicht jahrelang gelagert werden sollen, sondern in der Regel innerhalb von wenigen, etwa 2–4 Jahren nach der Abfüllung getrunken werden.
Der synthetische Kork verschließt die Weinflaschen ebenso dicht wie ein Naturkork und liefert überdies den beliebten “Plop”-Effekt.
Für die Langzeitlagerung ist der Synthetikkork weniger geeignet, da er einen etwas höheren Gasaustausch als der Naturkork zulässt. Ein “Korkschmecker” ist bei diesem steril hergestellten Verschluss gänzlich ausgeschlossen.
Seit einigen Jahren verwenden wir im Bereich unserer Qualitätsweine und Spätlesen synthetische Korken und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Schraubverschlüsse kommen seit einigen Jahren immer mehr in Mode; besonders in der Gastronomie erfreuen sich großer Beliebtheit, da die Flaschen leicht zu öffnen und wieder zu verschließen sind.
Aus hygienischer Sicht ist der Schraubverschluss hervorragend für den Zweck geeignet; “Korkschmecker” können mit ihm nicht auftreten. Nachteil des Verschlusses ist der mangelnde Gasaustausch; Weine mit Schraubverschluss entwickeln sich in der Flasche nicht weiter.
In Deutschland empfinden viele Weingenießer den Schraubverschluss als Stilbruch, während der Verschluss in den nordischen Ländern auch bei Wein gang und gäbe ist.
Für Traubensaft und Verjus verwenden wir gerne die zweckmäßigen Schraubverschlüsse.
Kronkorken sind von Bier und anderen Getränken hinreichend bekannt – sie verschließen hygienisch einwandfrei und tadellos dicht, solange die Flasche ungeöffnet bleibt. Wiederverschluss ist mit Kronkorken nicht möglich.
Wie der Schraubverschluss unterbindet der Kronkork jeglichen Gasaustausch und verhindert die Weiterentwicklung des Weines in der Flasche. Auch er wird vielfach als stillos empfunden.
Als Verschluss füredelsüße Weißweine Versecco wurde uns der Kronkork sehr empfohlen, weil er dem Druck in den Flaschen problemlos standhält. Aus ästhetischen Gründen lehnen wir diesen Verschluss für diesen alkoholfreien Sekt aber ab.
Glasverschlüsse sind erst seit wenigen Jahren in Gebrauch und haben ihre eigene Fangemeinde, die sie als “chic” und “praktisch” lobt. Allerdings ist das Glas bei dieser Verschlussart nur der Träger der verschließenden Substanz: für die Dichte sorgt ein Kunststoffring, der auf der Innenseite des Stopfens angebracht ist.
Um den Glasverschluss am Platz zu halten, ist eine spezielle Kapsel notwendig, die gleichzeitig als Versiegelung dient. “Korkschmecker” sind mit Glasverschluss nicht möglich; über die Entwicklung der Weine mit diesem sehr dichten Verschluss liegen noch keine verlässlichen Erfahrungswerte vor. Vermutlich wird der Reifeprozess des Weines in der Flasche jedoch weitgehend verhindert.
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