Sie kennen das sicher: Ein großes Weinregal in einem noch größeren Geschäft … man möchte so gerne wissen, wie der Wein wohl schmeckt, und eigentlich steht ja auch alles auf dem Etikett …
Es ist äußerst schwierig, einen Wein blind zu kaufen, denn selbst die vom Gesetz sehr genau geregelten vorgeschriebenen Angaben geben letztlich keine Auskunft über den Geschmack des Weines.
Da Geschmack ein sehr individuellen Empfinden ist, ist die sicherste Methode, seinen Lieblingswein zu finden, das Probieren.
Ein “trockenes” Beratungsgespräch wird Sie in die richtige Einkaufsrichtung führen, aber nicht mit 100%iger Sicherheit zu Ihrem Lieblingstropfen.
Trotzdem sind Etiketten hilfreich, denn sie geben zumindest einige allgemeine Auskünfte, aus denen Sie auf die Geschmacksrichtung schließen können.
Relevant für die rechtlichen Voraussetzungen bei der Wein-Etikettierung sind in Deutschland das Weingesetz und das EU-Recht. Etliche Angaben sind zwingend vorgeschrieben, andere sind erlaubt, aber kein Muss, wieder andere – beispielsweise gesundheitsbezogene Angaben – sind verboten.
Die Rebsorte eines Weines kann, muss aber nicht auf dem Etikett angegeben werden. Da sie nicht nur auf Rotwein oder Weißwein, sondern in der Regel auf einen geschmacklichen Typ hinweist, ist sie für den interessierten Weingenießer ein wertvoller Hinweis auf den Wein.
Ein Riesling wird in der Regel rassiger und säurebetonter daherkommen als ein Müller-Thurgau, ein Dunkelfelder wird immer deutlich farbintensiver als ein Schwarzriesling sein …
Zusätzlich gibt es einige Regelungen für bestimmte Rebsorten: so ist zum Beispiel für Dornfelder ein Mindestmostgewicht vorgeschrieben, das die Trauben erreichen müssen, um den Namen Dornfelder führen zu dürfen.
Auch mehrere Rebsorten können angegeben werden, wenn ein Wein aus diesen kombiniert wurde. Die Sorten werden dann in der Reihenfolge ihres Mengenanteils genannt.
Bei manchen Rebsorten sind verschiedene Synonyme gebräuchlich, z.B.
Bei den Rebsortenbeschreibungen finden Sie die jeweils gängigen Synonyme.
Auch der Jahrgang eines Weines darf, muss aber nicht auf dem Etikett stehen. Die vergangenen Jahre und Jahrzehnte haben gezeigt, dass das warme Klima unserer Region erstaunlich stabil ist. Jahrgangsbedingte Unterschiede finden sich vor allem dann im Geschmack, wenn das Wetter in einem Sommer ausnahmsweise einmal ungewöhnlich kühl oder ungewöhnlich heiß ist.
Es ist uns wichtig, bereits im Anbau durch sachgerechte Pflege und richtige Wahl des Erntezeitpunkts die jahrgangsbedingten geschmacklichen Schwankungen möglichst gering zu halten. Bei vielen Fuchs-Weinen werden Sie einen Unterschied im Geschmack nur dann wahrnehmen, wenn Sie den gleichen Wein aus zwei Jahren im direkten Vergleich verkosten.
Qualitätsbewusste Winzer geben schon allein deshalb den Jahrgang auf dem Etikett an, um sich von jahrgangslosen Billigweinen zu unterscheiden, die möglicherweise aus mehreren Jahrgängen zusammengemixt sind.
Bezeichnungen wir “trocken”, “halbtrocken” oder “feinherb” sind zwar freiwillig, für den Genießer aber sehr wichtig, um die Süße eines Weines einschätzen zu können.
Allerdings bleibt zu bedenken, dass ein Liebhaber süßer Weine einen feinherben oder halbtrocken Wein – aus seiner ganz persönlichen geschmacklichen Sicht – als “sehr trocken” oder gar “sauer” empfinden kann, wogegen ein Genießer, der ganz besonders trockene Weine bevorzugt, denselben Wein für seinen Geschmack als “viel zu süß” erlebt.
Grundsätzlich müssen alle Weine eine Herkunftsangabe tragen, z.B. “Deutscher Wein” oder “Deutscher Qualitätswein”. Zusätzlich wird der Abfüller genannt, der in unserem Fall mit “Gutsabfüllung” angegeben werden darf, da wir unsere eigenen (Qualitäts-)Weine selbst abfüllen.
Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen ist außerdem die Angabe des Anbaugebiets obligatorisch, in unserem Fall “Rheinhessen” oder “Pfalz”.
Zwingend vorgeschrieben ist selbstverständlich die Angabe des Alkoholgehalts und des Flascheninhalts. Diese verlangt das Gesetz sogar in vorgegebenen Mindestschriftgrößen.
Wichtig ist zu wissen, dass Qualitätsweine – im Gegensatz zu Landweinen und Weinen ohne Qualitätsangabe (“Deutscher Wein”, früher: Tafelwein) – von amtlichen Prüfstellen verkostet werden. Erst nach erfolgreicher Vorstellung dort erhält der Wein seine “AP-Nummer”, die amtliche Prüfnummer, die sich, meist recht klein gedruckt, auf den Etiketten von allen Qualitätsweinen und von Prädikatsweinen findet. Die AP-Nummer setzt sich übrigens aus mehreren Zahlencodes für Anbaugebiet, Betriebsnummer und einer laufenden Nummer sowie dem Abfülljahr zusammen.
Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit amtlicher Prüfnummer können Sie getrost davon ausgehen, dass Sie keinen fehlerhaften Wein mit schlechtem Geruch oder Geschmack bekommen. Genaueres zu den Qualitätsstufen und deren Unterscheidung finden Sie auf unserer Seite Weinqualität.
Seit 2005 verwenden wir Selbstklebeetiketten, die – im Gegensatz zu Nassleim-Etiketten – bessere gestalterische Möglichkeiten bieten und auch exakter zu verarbeiten sind.
Die Etiketten werden uns von der Druckerei auf Rollen als “Vordrucke” angeliefert, d.h. sie sind mit einem Untergrund und allen farbigen Teilen wie Logo oder Wappen bedruckt. Goldglänzende Elemente werden mit einer Heißfolienprägung aufgebracht.
Die unterschiedlichen technischen Angaben zu jedem Wein, von der Rebsorte bis Jahrgang und Alkoholgehalt etc., drucken wir hausintern in einem Thermotransferverfahren ein. Die Thermotransferfolie arbeitet wie ein Farbband und ergibt ein sehr schön klares, scharfes Druckbild, das überdies wasser- und wischfest ist.
Nach der Abfüllung lagern die Flaschen zunächst unausgestattet in großen Gitterboxen. Erst Zug um Zug, wie der Wein verkauft wird, erhalten die Flaschen ihre Ausstattung und werden in Kartons verpackt.
Die Flaschen laufen vor dem Etiketieren zunächst durch eine Flaschenwaschanlage, damit eventuelle Staubpartikel oder sonstige Verschmutzungen, zum Beispiel nach einem Bruch – restlos beseitigt werden.
Ein Metallstern, der entsprechend der Flaschengröße geformt ist, transportiert die Flasche vom Wascher zur Trocknung. Es ist sehr wichtig, dass die Flaschen vor dem Etikettieren vollständig trocken sind, damit die Etiketten sauber kleben und nicht rutschen oder Wellen schlagen.
Die folgende Station der Etikettieranlage setzt die Kapseln auf die Flasche auf. Kunststoffkapseln werden durch kurze Hitzeeinwirkung “angeschrumpft”, Metallkapseln angerollt.
Die nächste Station löst das Etikett vom Band und reibt es an der Flasche an, damit es glatt anliegt. Dabei ist die Höhe frei einstellbar. Sollen zwei Etiketten aufgebracht werden, so erkennt eine Lichtschranke die Position für das zweite Etikett.
Zuletzt laufen die fertig ausgestatteten Flaschen auf einen großen Drehteller, von wo sie in Kartons verpackt werden.
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